- Logistikorganisation
- Teilaufgaben im logistischen Managementprozess (⇡ Logistik), die die Integration der Logistik in die bestehende Aufbauorganisation und die material- und informationsflussorientierte Koordination der Unternehmungsprozesse beinhaltet.- Die traditionell dezentrale Wahrnehmung logistischer Einzelfunktionen durch verschiedene Organisationseinheiten (v.a. Beschaffung, Produktion, Vertrieb) führt innerhalb der Logistik zu Zielkonflikten und erschwert die Ausnutzung kosten- und leistungsmäßiger „Trade-offs“ zwischen den logistischen Teilsystemen. Durch die Institutionalisierung einer eigenständigen Organisationseinheit Logistik wird die Realisierung von Synergieeffekten aufgrund der Berücksichtigung zeitlicher und sachlicher Entscheidungsinterdependenzen angestrebt. Die Zusammenfassung der Logistikaufgaben kann in eindimensionalen Organisationsmodellen nach Verrichtungen, Objekten (z.B. Produkten, Geschäftsbereichen) oder regionalen Aspekten erfolgen. Die teilweise zu beobachtende Integration der Logistik in eine Matrixorganisation als mehrdimensionales Organisationsmodell hängt von deren Umgestaltung ab. Während bei einer funktions-objektorientierten Matrixorganisation die Linienfunktion „Logistik“ kompetenzmäßig den horizontalen Produkt-Management-Systemen untergeordnet ist, überlagert sie in produktionsfaktorfunktionsbezogenen Organisationsformen als horizontales Leitungsystem die güterwirtschaftlichen Grundfunktionen.- Gestaltungsdimensionen der Logistikorganisation sind die variablen Stabsstellen (beinhaltet die Zusammenfassung von Planungsfunktionen) oder Linieninstanzen (Steuerung des Güter- und Informationsflusses), Zentralisationsgrad (dezentral, zentral, Teilzentralisation) und Hierarchieebene, wobei letztere auch als Indikation für die Bedeutung der Logistik im Unternehmen interpretiert werden kann.- Die Komplexität und Verschiedenartigkeit der zu erfüllenden Logistikaufgaben beeinflusst die interne Struktur dieser Abteilung. Der Flussorientierung als logistische Leitidee folgend bietet sich die Strukturierung in Beschaffungs-, Produktions- und Distributionslogistik als Linienfunktionen an, während Stabsstellen die Systemplanung und das Logistik-Controlling übernehmen.
Lexikon der Economics. 2013.